Multimodaler Ansatz im BGF-Wechseljahresgesundheit
Der multimodale Ansatz ist ein Kernprinzip im GKV-Leitfaden Prävention. Nur durch die Kombination verschiedener Maßnahmenebenen kann betriebliche Gesundheitsförderung langfristig erfolgreich und förderfähig sein und lässt sich sehr gut auf das Thema Wechseljahre im betrieblichen Kontext übertragen – denn auch hier spielen individuelle, psychische und arbeitsplatzbezogene Faktoren zusammen. Die Wechseljahre (Klimakterium) betreffen viele Beschäftigte – meist Frauen zwischen 45 und 60 – und können die Arbeitsfähigkeit erheblich beeinflussen, etwa durch Hitzewallungen, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme oder Stimmungsschwankungen.
So lässt sich ein multimodaler Ansatz auf das Thema Wechseljahre anwenden:
1. Verhaltenspräventive Maßnahmen (Individuum)
Gesundheitsworkshops oder Coachings zu Themen wie Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressmanagement
Psychologische Unterstützung, z. B. Achtsamkeit, Resilienztrainings oder Umgang mit Stimmungstiefs
Information und Aufklärung, um das Thema zu enttabuisieren
2. Verhältnispräventive Maßnahmen (Arbeitsumfeld)
Flexible Arbeitszeiten oder Pausenregelungen bei Schlafstörungen oder Erschöpfung
Raumtemperaturregelung (z. B. bei Hitzewallungen) oder Zugang zu Rückzugsräumen
Sensibilisierung von Führungskräften für das Thema, um Verständnis und Unterstützung zu fördern
Kulturwandel: Förderung eines offenen, nicht-diskriminierenden Umgangs mit dem Thema Wechseljahre
3. Strukturebene (Organisation)
Integration in die betriebliche Gesundheitsstrategie und/oder das Diversity-Management
Einbindung in Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen
Angebote im Rahmen des BGM, z. B. als fester Baustein im Gesundheitskalender oder in Frauenförderprogrammen
Ein multimodaler Ansatz bei Wechseljahresthemen ist besonders wirksam, weil er biologische, psychologische und soziale Aspekte integriert. Er stärkt die Gesundheit und Leistungsfähigkeit betroffener Mitarbeiterinnen – und wirkt zugleich präventiv gegen Ausgrenzung, Stigmatisierung oder unnötige Fehlzeiten.